Acht Recken sind angetreten, um sich auf den Spuren von Anker Aasum am Norwegischen Endspielturnier zu versuchen. Wir zeigen ein paar Schnappschüsse aus der ersten Runde:
Aus der Partie Herndlbauer gegen Binder, 1. Runde, nach -1. ...La1
Material: BBBBBBB L/S L/S K
Zunächst einmal sei festgehalten, dass es regelkonform war, den Läufer auf a1 einzusetzen. Die Stellung ist nicht illegal, der Läufer hätte durch Umwandlung entstanden sein können. Illegal wäre aber ein Einsetzen auf h1 gewesen.
Karl war übermütig davon ausgegangen, dass er mit Schwarz auf Bauernraub gehen kann. Weiß kann sich sogar die ungedeckte Stellung des Lf8 leisten, da zusätzlich der Sd1 vom Lf3 angegriffen ist. Weß gewinnt leicht mit 0. Kb1 oder 0. Ka2.
Aus der Partie Geismann gegen Horvath, 1. Runde., nach -1. ... Lc7
Material: BBBBBBB L/S L/S K
Laslo hate seinen Lc8 unglücklich postiert. Er fand das einzige Feld für seinen zweiten Läufer, dass die Stellung noch einigermaßen zusammenhält, denn Weiß drohte seinen König nach c7 zu setzen. Den Verlust des Bf7 kann Schwarz aber jetzt nicht mehr verhindern, Weiß setzte seinen König nach e7.
Illegal wäre 0.Kd7 (wie sollte der Lc8 das Schach gegeben haben?). Es würde auch nichts bringen genauso wenig wie 0.Kb8?? Kd7! -+.
Aus der Partie Prendinger gegen Eidenberger, 1. Runde, nach 0.Kf2
Material: BBBBBBB L/S L/S K
Rudi hatte seinen König gerade nach f2 gestellt. Hätte er Ke2 gesetzt, wäre der Se1 rettungslos verloren gewesen. Während Weiß es sich leisten kann, Figuren ungedeckt stehen zu lassen (er hat ja den ersten Zug), darf Schwarz dies in der Regel nicht. In der vorliegenden Stellung könnte sich Schwarz aber noch mit einem Trick retten, denn die weißen Springer decken sich nur unzureichend. Also falls 0. Ke2 Kc5! (nicht aber 0...Kb4?? 1.Ke1: e5 2.c3+ oder 0...Ka6 2.Sc7: nebst 3.Sdb5) und dann zieht Weiß 1. Ke1: e5! und Schwarz erhält die Figur zurück. Allerdings gewinnt Weiß mindestens einen Bauern.
Aus der Partie Eidenberger gegen Geismann, 2. Runde, nach -1. ...Dg6
Material: BBBBBB L/S D K
Otto glaubte den Bd3 verteidigen zu müssen und setzte 0.Kd2 (das wäre nicht nötig gewesen, z.B. 0. Kf1 Kd7 1.f4! Sd3:?? 2. f5! +-). Nach 0.Kd2 Kd7 entstand eine ausgeglichene Stellung, in der die schwarze Dame sogar etwas aktiver steht. Da darf man als Weißer ruhig agressiver herangehen, der Anzugsvorteil beim Norwegischen Endspielturnier ist beträchtlich. Man beachte auch, dass genau aus diesem Grund Schwarz seine Figuren möglichst gedeckt hält. Ein Zug wie -1. ... Dh1?? (satt -1. ...Dg6) verliert sofort wegen 0.Kg1!, der weiße König darf sich ins Schach stellen, da er am Zug ist, wenn es losgeht.