Viel Freude bereiten uns unsere Mädels in der Frauen-Bundesliga. Von Freitag bis Sonntag standen die Runden 3 bis 5 der heurigen Saison in der Blumenhalle in St. Veit auf dem Programm. Nachdem unser Ausländerbrett kurzfristig erkrankt absagen musste (vielen Dank an Lisa fürs spontane Einspringen!), war klar, dass es sportlich nicht leicht für uns werden würde. Gegen Speyr wären wir in Bestaufstellung leichter Favorit gewesen. So unterliegen wir in einem dramatischen Wettkampf schließlich denkbar knapp mit 1,5 : 2,5. Am Samstag gegen St. Veit (mit 2000 Elo an Brett 4) gibt es nichts zu holen, 1 : 3. Dann am Sonntag gegen Feldbach-Kirchberg ein Kampf, der auf dem Papier völlig offen ist. Es gelingt ein 2,5 : 1,5-Sieg. Damit liegen wir nach 5 von 7 Runden mit 4 Teampunkten auf dem sehr guten 7. Platz. Und noch besser: das Pech vom letzten Jahr, wo wir in der letzten Runde gegen einen schier unschlagbaren Gegner gelost wurden, sollte uns heuer erspart bleiben. Diesmal könnte das Schweizer System auf unserer Seite sein!
Brett 4: Lisa Berger musste spontan einspringen. Am Freitag kam sie übel unter die Räder und verlor aus der Eröffnung heraus. Am Samstag war die Gegenerin mit 2000 Elo einfach zu stark. Aber am Sonntag war die Gegernerin elomäßig sogar etwas schwächer und Lisa gewann. Dass damit auch ein Teamsieg verbunden war, war natürlich besonders erfreulich und lässt die Niederlagen in den beiden ersten Runden verschmerzen.
Brett 3: Venla ist ein Riesentalent. Ihr Sieg in der letzten Saison gegen WGM Theissl-Pokorna sollte als Beweis für dieses Statement ausreichen. Sie spielte ein gutes Wochenende. In ihren Partien behält sie die Nerven und nutzt die Chancen, die sich bieten. 2 aus 3 gegen elostärkere Gegerninnen ist prima. Am Freitag musste sie einige Schreckmomente überstehen (22. ...Sg3:), blieb geduldig gegen eine überziehende Gegnerin und gewann schließlich mit D+S gegen D trotz der vielen Mehrbauern von Schwarz. Am Samstag erlitt ihr Caro-Kann Schiffbruch, trotzdem wurde bis zum 60. Zug gekämpft, letztlich vergeblich. Am Sonntag gegen Horvath (Elo 1900) verliert Lisa durch eine Minitaktik schnell einen Bauern. Sie bleibt geduldig, obwohl das Materialdefizit sich bis ins Endspiel schleppt, und schwupps bekommt sie ihre Chance, die eiskalt genutzt wird. Prima!
Brett 2: Für Vanessa Stallinger war Brett 2 an diesem Wochenende eine Nummer zu hoch. 0 aus 3 waren natürlich nicht eingeplant. Nächstes Mal läuft es besser!
Brett 1: Denise Trippold hatte ein tolles Wochenende. Eine unglaubliche Kampfpartie am Freitag gegen WIM Richterova! Lisa hatte schnell verloren und nach der Zeitkontrolle wurden auch die beiden anderen Weißpartien gewonnen, Stand 1:2, Denise musste gewinnen! Sie hatte ihre Partie von Anfang an auf Angriff ausgelegt und versuchte alles, Bauernopfer, Qualitätsopfer, mehrfach der Zugwiederholung ausgewichen. Alle Partien im Saal waren lange entschieden, ein Ergebnis stand noch aus. In guter Badener Tradition war Denises Partie die mit Abstand längstdauernde. Es nutzte nichts, ihre Dame konnte trotz Mehrbauer gegen die beiden schwarzen Türme nicht durchdringen, remis. Baden verliert denkbar knapp. Am Samstag ein Schwarzsieg gegen WFM Hiebler. In einer Taimanow-Modevariante steht das Brett in Flammen, Denise kommt aus den Verwicklungen mit einem Mehrbauern heraus und siegt nach 74 Zügen im DD-Endspiel. Am Sonntag dann ein verkorkster Dameninder, aber ein Remis reicht zum Teamerfolg. Ganz nebenbei übernimmt Denise damit auch die Führung in der Wertung Beste(r) Badener Spieler(in).
Die Frauenbundesliga wurde gemeinsam mit der Allgemeinen Klasse ausgetragen. Natürlich gehört das gesellige Beisammensein auch zu einem Schachwochenende.